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Die Aborigines ===================================================


Tradition

Aborigines , Die australischen Ureinwohner - Eine faszinierende Kultur, die aber leider dem Untergang geweiht scheint.

Die Mythen, und damit die Vergangenheit, spielt im Leben der Aborigines eine große Rolle.
Eng verbunden damit ist die Musik. Meißt dient(e) sie ihnen zur Begleitung der vielfältigen und umfangreichen Tänze. Mit Hilfe dieser Tänze gaben sie ihre Geschichten aus der Dreamtime, der "Traumzeit", an ihre Kinder weiter. Aber es sind nicht einfach "nur" Tänze die weitergegeben werden. Alle Tänze erzählen eine mehr oder weniger lange Geschichte. (von 15 Minuten bis zu etlichen Stunden). Die Figuren dieser Geschichten sind Charaktäre aus der Dreamtime.


Jede Geschichte beinhaltet eine kleine Lehre - und alle Geschichten zusammen bilden die Inma, eine Art Gesetzbuch oder besser: eine Samml von Lebens-Regel.
Da kann man dann z.B. lernen, warum man nicht zuviele leckere Wurzeln an der gleichen Stelle ausgraben soll, warum eine Gruppe (Stamm) nicht beliebig groß werden darf, und warum man Wasser immer mit anderen teilen soll. Aber auch wer wen heiraten darf und wann, usw.
Oft werden zur Veranschaulichung, und sicher auch als Gedächtnishilfe, Bilder von diesen Geschichten gemalt. Meißt bestehen diese aus unendlich vielen farbigen Punkten.
Wandgemälde im TJAPUKAI Aboriginal Dance Tneatre, Kuranda nahe Cairns Obwohl die Aborigines keine Schrift im eigentlichen Sinne haben, kann der eingeweihte diese Bilder durchaus lesen - eben die Geschichten erzählen die sie darstellen.

Und die Abroriginies haben viele vorallem auch lange Geschichten. Kein Wunder - denn sie haben viel Zeit. Obwohl sie oft in sehr kargen Gebieten leben (z.B. in Zentral Australien in der Nähe des berühmten Uluru (oder wie wir ihn besser kennen als Ayers Rock) brauchen sie im Durchschnitt nur drei bis vier Stunden pro Tag um ihren Nahrungsbedarf zu decken.
Das läßt viel Zeit, um eine hohe Kultur und eine damit verbundene, umfangreiche Gesetzgebung zu entwickeln.
Und da dies allen in Tänzen von Generation zu Generation weitergegeben wird ist es auch nicht verwunderlich, daß es normalerweise 23 Jahre Dauert, bis ein Aborigine zum "Mann" geworden ist - sprich: die umfangreiche Gesetzgebung auswendig kennt - und dann endlich Heiraten darf.

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Hochkultur ?

Aboriginee beim vorführen natürlicher Farben Leider werden bei uns Hochkulturen meißt mit hohem technischen Wissensstand gleichgesetzt - doch die Aborigines entwickelten so gut wie keine Technik.
Wozu auch ? Sie hatten keine Feinde außer sich selbst, denn in Australien gibt es keine einheimischen Raubtiere (von Aligatoren und Haien einmal abgesehen, dennen man ja sehr wohl ausweichen kann).
Es verwundert auch nicht, daß daher die Aborigines kein Metalle kannten. Die einzigen Materialien die sie benutzten waren Holz und Stein.
Und gegen den Feind "Aborigines" halfen zwei Dinge: zum Einen die unendliche Weite des Landes (nach Schätzungen lebten ursprünglich in ganz Australien nur etwa 300.000 Aborigines) und zum Anderen ihre Intelligenz und damit ihre Gesetze.

Felsmalerei am Uluru (Ayers Rock) Auf diese Weise schaften sie es ungestört 20.000 Jahre friedlich in Australien zu leben. (manche Wissenschaftler behaupten sogar bis zu 40.000 Jahre !). Und das ganze im Einklang mit der Natur - sprich: ohne irgendwelche Schäden zu hinterlassen. Im Gegenteil: so legen sie immer im Frühjahr und Herbst kleine Steppenfeuer. Da diese immer nur auf sehr kleine Gebiete begrenzt sind, führt es dazu, daß natürlich entstehende Brände keine verherende Wirkung haben können, da sie einfach nicht genügend Grundlage finden.
Wie verherend es sein kann den Aborigines solche Traditionen abzugewöhnen, zeigte sich vor ca. 10 Jahren, als ein Großteil des Uluru -Nationalparkes einem Steppenfeuer zum Opfer viel - Und alles nur weil der "Weiße Mann" meinte er wisse alles viel besser.

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Unsere Fehler

Den wahren Inhalt der Aborigine-Kultur hat man leider erst viel zu spät zu Schätzen gelernt. Denn dummerweise wollte man sie im 18. Jahrhundert erst einmal zu einem "ordentlichen" Glauben bekehren, und - natürlich - aus ihnen zivilisierte Menschen machen. Man verbot ihnen natürlich ihre Tänze weiterhin zu tanzen, versuchte ihnen unsere Sprache und unsere Kultur beizubringen, und überschüttete sie mit allen möglichen Auswüchsen unserer Hochkultur: Ansteckende Krankheiten, Alkohol usw.
Da sie aber z.B. nichteinmal Metall kannten und Kleider irgendwie überflüssig fanden wurden sie zu Wilden ohne Rechte degradiert.

Heutzutage versucht man zu retten was noch zu retten ist. Doch viel ist es wohl nicht mehr. Ein Großteil ihres Wissens von Einst ist zusammen mit vielen ihrer Tänze vergessen.
Oft fehlt auch einfach das Verständnis unsererseits, für eine so andersartige Welt.

Als z.B. ein Stamm, und damit seine ganzen Mythen und Tänze, auszusterben drohte, versuchte man die wichtigsten Tänze zu retten, indem man sie filmte. Es kostete viel Überzeugungskraft, die Aborigines überhaupt erst dazu zu überreden, vor Fremden zu tanzen. Denn eigentlich dienen diese Tänze nur zur Weitergabe der Mythen an die nächste Generation - weshalb natürlich nur Eingeweite den Zeremonien beiwohnen dürfen.
Dann tanzen die Alten die Geschichte vor, und die Jungen tanzen sie nach - so lange bis sie sie genau kennen. Bei jedem Fehler wir i.a. wieder von vorne begonnen.
Alles in allem also ein ganzes Stück Arbeit. Hinzu kommt noch die aufwendige Kostümierung und Bemahlung der Tänzer.
Man filmte also kurzerhand einige der Tänze; Doch das Resultat war, daß die Aborigines eben diese Tänze nicht mehr tanzten, denn es gab sie ja schließlich auf Film. Und wozu sich dann die ganze Arbeit machen.
Und so vergaßen sie sie. Irgendwo stehen zwar noch ein paar Rollen Film, aber richtig deuten kann sie wohl niemend mehr.
Kultur ist eben doch mehr als nur die Summe ihrer Einzelteile - sprich: Mythen.

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Ihr Stolz

Und doch haben sie wieder zu ein wenig Stolz gefunden; Einige versuchen wieder auf die alt hergebrachte Art und Weise zu leben - aber das ist natürlich fast unmöglich, denn die "Zivilisation" schreitet auch in der unendlichen roten Wüste Australiens mit Riesenschritten voran.

Zeichen dieser Rückbesinnung auf ihre Ursprünge ist auch Ihre eigene Fahne, in Schwarz, Rot und Gelb:

schwarze Haut - rote Erde - gelbe Sonne

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Literatur

Und wen die Kultur und die Lebensart der Aborigines genauso interessiert wir mich, der kann sich ja einmal ein interessantes Buch zum Thema besorgen ... zum Beispiel:

Traumfänger
von Marlo Morgan
erschienen im Goldmann Verlag
ISBN 3-443-30631-0

Es handelt von den Erfahrungen, die die Autorin während eines Walkabout zusammen mit einem der letzten urtümlichen Aboriginestämmen sammeln konnte. Ein beeindruckendes Buch, das Eestaunliche Einsichten birgt. Meiner Meinung nach absolut lesenswert.

Viele interessante Links zum Thema Aborigines gibts auch noch hier und hier.

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Rainer

P.S.: Wer noch Fragen hat kann mir gerne mailen.

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