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                Promotion 
              in Australien |   
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                 Ähnlich wie beim Praktikum 
                in Australien ist auch eine Promotion in Australien eine Sache, 
                die rechtzeitig vorbereitet sein will.  Hauptproblem ist sicherlich, daß Australien 
                sich am anglo-amerikanischen Bildungssystem 
                orientiert. Dabei ist man als PhD (Doktorand) regulärer Student 
                und muß Studiengebühren zahlen. 
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                 Nach 
                der Schule sind die Australier i.d.R. 17 oder 18 Jahre alt, wenn 
                sie mit ihrem Studium beginnen.
 Das Studium selbst ist sehr viel spezialisierter 
                und verschulter als in Deutschland. Daher endet ein australischer 
                Bachelor-Abschluß schon nach 3 Jahren.  Wer als Australier einen Master oder PhD machen 
                will, muß allerdings zu den besten 30% seines Jahrgangs 
                gehören, damit er ein weiteres Jahr an den Bachelor anhängen 
                kann. Dieses Hounors-Year beinhaltet dann einige weitere 
                Vorlesungen (Lectures/Courses) und vor allem die Arbeit an einem 
                Projekt, i.d.R. über die Dauer des gesamten Jahres. 
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                 Als Student muß man in Australien Studiengebühren 
                zahlen. Australier, bzw. die Ausländer, die in den Genuß 
                einer ständigen Aufenthalts-genehmigung (Permanent Residentship) 
                kommen, zahlen, je nach Uni, zwischen Au$4000 und AU$7000 pro 
                Jahr. Für Ausländer hingegen liegt der Satz zwischen 
                AU$15000 und AU$25000 pro Jahr. Wer also nicht gerade einen Batzen geerbt hat, 
                muß sich ernsthaft überlegen, wie er die 3 Jahre 
                Studium finanzieren kann. Denn, inklusive Lebenshaltungskosten, 
                benötigt man sicherlich mindestens AU$120000-AU$150000 für 
                diese drei Jahre. Ein willkommener Ausweg aus dieser Misere ist 
                sicherlich ein  Stippendium. 
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                Um die übliche Dauer einer Promotion von 
                3 Jahre finanzieren zu können, bieten sich, abgesehen von 
                einigen exotischen Stiftungen, im wesentlichen zwei Möglichkeiten: 
                Stippendium der Lokalen Uni:i.d.R. gibt es an jeder Uni ein gewisses Kontingent an 
                  Stippendien für Ausländer (IPRS). Da die Anzahl 
                  dieser Stippendien aber sehr limitiert ist, werden die Auswahlkriterien 
                  meist hoch angesetzt (Genaue Information finden sich i.d.R. 
                  auf den Seiten der jeweiligen Universität).
 
 Stippendien beinhalten sämtliche Studiengebühren 
                  und eine zusätzliche Unterstützung für Lebenshaltungskosten 
                  (Living Allowance) von ca. AU$15000 pro Jahr. Je nach 
                  eigener Leistung und Geschick kann noch ein Top-Up von 
                  der Uni/Fakultät/Arbeitsgruppe von bis zu AU$6000 pro Jahr 
                  hinzu kommen. Zudem hat man oft die Möglichkeit, im Lehrbetrieb 
                  Praktika, Tutorien oder Übungen zu betreuen, was noch einmal 
                  bis zu AU$5000 pro Jahr einbringen kann.
 Summa Summarum ergeben sich also AU$20000-AU$25000 pro Jahr, 
                  die jedoch immerhin steuerfrei sind ;-)
 Da die meisten interessanten Unis aber in Ballungszentren 
                  liegen, in denen die Lebenshaltungskosten nicht deutlich günstiger 
                  sind als in Deutschland, sollte man sich gut überlegen, 
                  ob diese Mittel wirklich für diese drei Jahre ausreichend 
                  sind.
 
 Abgesehen von den Grundvoraussetzungen, wie abgeschlossenes 
                  Hochschulstudium und sehr gute Englischkenntnisse (TOEFEL-Test), 
                  ist dabei im wesentlichen die Abschlußnote ausschlaggebend 
                  (Ausnahme ist natürlich, wenn ein Prof. vor Ort ein gewichtiges 
                  Wort für einen einlegen kann...).
 Bei den Noten ist das entscheidende Kriterium die Position der 
                  eigenen Note im Vergleich zu allen anderen des Jahrgangs (also 
                  der soundsovielte Beste von soundsovielen Absolventen im Jahrgang).
 Zudem muß eine akademische Beurteilung von zwei Professoren 
                  eingereicht werden, sowie das Thema der Arbeit samt einer kurzen 
                  Erläuterung und eine Begründung, warum man an dieser 
                  Uni dieses Thema bearbeiten möchte.
 
 Daher muß man ausreichend lange vor Beantragung eines 
                  Stippendiums einen Professor an der entsprechenden Uni/Fakultät 
                  gefunden haben, der auch bereit ist, die Arbeit zu betreuen.
 
 
Stippendium des DAAD:Der DAAD finanziert i.d.R. nur maximal einjährige 
                  Forschungs-aufenthalte im Ausland, die im Rahmen einer Promotion 
                  an einer deutschen Uni durchgeführt werden.
 Im gut begründeten Ausnahmefällen (beispielsweise, 
                  wenn spezielle Einrichtungen/Forschungszweige usw. in Deutschland 
                  nicht vorhanden sind) können aber auch alle 3 Jahre einer 
                  Promotion im Ausland gefördert werden. Dies muß jedoch 
                  von vorne herein beantragt werden, und die Mittel werden immer 
                  nur für jeweils ein Jahr genehmigt. Nach Ablauf dieses 
                  Jahres muß mittels eines erfolgreichen Zwischenberichts 
                  die Förderung eines weiteren Jahres beantragt werden.
 
 Typische Fördersummen liegen beim DAAD bei maximal DM20000 
                  pro Jahr für Studiengebühren und ca. DM15000 pro Jahr 
                  für den Lebensunterhalt (auch diese sind steuerfrei ;-).
 Ein Stippendium vor Ort zu ergattern ist also am 
                lukrativsten, zumindest bei dem momentan schwachen Euro. 
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                Hat man erst einmal ein Stippendium ergattert, 
                so ist die größte Hürde überwunden. Was noch 
                fehlt ist aber ein Studentenvisum: Visumklasse 418, EducationalSubclass 574 - Masters and Doctorate (seit 1. Juli 2001)
 (Weiter Infos gibts hier)
 Bei gesichertem (und nachgewiesenem) Stippendium 
                sollte es aber, abgesehen von den üblichen 6 Wochen 
                Bearbeitungsfrist und Bearbeitungsgebühren, keine weiteren 
                Probleme geben (einen, für die Dauer des Aufenthaltes gültigen 
                Reisepaß vorausgesetzt...). Genauere Informationen (und Antragsformulare) 
                finden sich beim Department 
                of Immigration and Multicultural Affairs (oder auch hier 
                auf meinen Seiten), und bei der Australischen Botschaft in Berlin:
  
                 
                   
                     The Australian Embassy Skills Section
 Friedrichstr. 200
 10117 Berlin
 
 (kurze Beschreibung des Aufenthalts, Dauer, Zweck samt mit DM 
                3,- frankiertem und an sich selbst adressierten DIN-C4 Rückumschlag 
                zuschicken)   Oder beim Visa-Info-Telefon der Australische 
                Botschaft in Berlin:   Tel: (0190) 24 20 00   
                 
                     
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                Unter Umständen kann auch für eine Promotion 
                in Australien ein Reisekostenzuschuß vom DAAD 
                beantragt werden. Zu beachten hierbei ist wiederum die lange Vorlaufzeit 
                und die Tatsache, daß die Chancen auf Unterstützung 
                am Jahresanfang (wenn noch ausreichend Mittel vorhanden sind) 
                besser sind. Genauere Infos hierzu gibt's beim DAAD 
                oder beim Akademischen Auslandsamt, welches in jeder Universitätsstadt 
                zu finden sein sollte. 
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